Wie ist die Wirkungsweise des Vibrationsplattentrainings?

Abgrenzung Wirkung und Wirkungsweise

Zunächst wollen wir zwischen Wirkung und Wirkungsweise des Trainings auf einer Vibrationsplatte unterscheiden. Mit "Wirkung" ist gemeinhin "Auswirkung" - also die Folgen - des Vibrationsplattentrainings zu verstehen. Fragt man also nach der Wirkung, meint man die Ergebnisse, die mit dem Training erzielt werden. Dies haben wir an anderer Stelle bereits behandelt.
An dieser Stelle wollen wir uns jedoch mit der "Wirkungsweise" befassen. Die Wirkungsweise ist die, der Sache innewohnenden, Methode etwas zu bewirken (Wie kommt es zu den Ergebnissen). Für die Vibrationsplatte übersetzt bedeutet dies, dass zu klären ist, wie eine Vibrationsplatte arbeitet bzw. worin sich begründet, dass sich das Vibrationsplattentraining - auf z. B. Muskelaufbau - positiv auswirkt.

Vibrationsplatte Wirkungsweise

Vibrationen Muskel

Beim Training mit einer Vibrationsplatte wirken Kräfte und Beschleunigungsreize auf den Körper, die kompensiert werden müssen. Der Körper muss durch Wechsel von Muskelkontraktion und Muskelentspannung diese Reize ausgleichen, um den Kräften, die von der Vibrationsplatte ausgehen, Stand halten zu können. Dies geschieht reflexartig - also automatisch. Wenn man so will, kämpft der Körper mit allen Mitteln gegen die Bewegung, die ihm die Vibrationsplatte versucht aufzuzwängen. Dies gelingt ihm (dem Körper) nur bedingt. Ein Teil der Vibrationen, welche die Vibrationsplatte erzeugt, wird direkt auf Muskulatur und Knochen übertragen. Das ist mehr oder weniger die Willkür der Vibrationen, welcher der Körper unterliegt. Das klingt dramatischer als es ist. Unser Körper interagiert ständig mit seiner Umwelt - einen Teil kann er ausgleichen, der andere wirkt auf ihn ein. Festhalten lässt sich also, dass das Vibrationsplattentraining durch die Wirkungsmechanismen, wie "Vibrieren" und "Wippen", wirkt. Die verschiedenen Vibrationssysteme haben wir in unseren Vergleichstabellen im Vibrationsplatten-Test gegenübergestellt. Einem Teil dieser Bewegungen wird vom Körper - durch körpereigene Mechanismen - entgegengewirkt. Diese Bewegungen sind Schwingungen mit Frequenzen bis etwa 25 Hertz. Der andere Teil überträgt sich auf den Körper (er schwingt sozusagen mit). Bei diesen, nicht vollständig durch Muskelkontraktion und -entspannung kompensierbaren, Bewegungen handelt es sich um Schwingungen mit Frequenzen zwischen etwa 15 und 40 Hertz. In Abgrenzung zum EMS Training (Elektromyostimulation) wird bei einer Vibrationsplatte der Trainingsreiz nicht durch Strom-Impulse bewirkt, sondern lediglich durch deren Bewegung. Zusammengefasst besteht die Wirkungsweise einer Vibrationsplatte, wie eingangs schon erwähnt, darin, Beschleunigungsreize durch Eigenbewegung (der Vibrationsplatte) zu verursachen.

Fazit

Um der Sache einen roten Faden zu geben, können wir jetzt aus der erläuterten Wirkungsweise auch die Wirkung - respektive die Auswirkungen - ableiten. Kompensation geht mit Anpassung einher. Dies kann durch Steigerung von Muskelwachstum, Muskelfestigung oder Muskelausdauer geschehen - der Körper wächst mit seinen Aufgaben.
Die nicht kompensierbaren Bewegungen, die sich auf den Körper übertragen, stimulieren Muskel- und Knochengewebe. So wird auch Muskulatur angesprochen, welche nicht direkt an der Kompensation beteiligt ist. Genau das ist der essentielle Unterschied zu anderen Trainingsgeräten: Beim Vibrationsplattentraining wird nicht nur aktiv gegen etwas gearbeitet (wie es beim Joggen oder beim Hanteltraining der Fall ist), sondern auch passiv durch etwas. Dieser Umstand führt dazu, dass das Training auf einer Vibrationsplatte in Effizienz anderen Trainingsmethoden überlegen ist.